Binge Eating Saga – Der Einkauf

📚 Lesezeit: 2 Minuten

Erinnert sich noch jemand an die Kindersendung 1, 2 oder 3?

Ich weiß nicht, ob es das Format noch gibt, aber als ich ein Kind war, war das der Renner. Abgesehen davon, dass ich immer das Kamerakind werden wollte, war natürlich mein Anspruch, irgendwann an der Sendung teilzunehmen und vor allem zu gewinnen.

Die Gewinner durften für eine kurze Zeit mit ihren Einkaufswägen durch ein Spielzeuggeschäft fahren und alles behalten, was sie in der Zeit einpacken konnten.

So funktioniert auch der Binge-Eating Einkauf. Nur mit Lebensmitteln.

Grundsätzlich will man sich dieser Scham des maßlosen Fressens (und Einkaufens) ja nicht hingeben. Man sucht sich also einen Lebensmittelmarkt abseits vom Schuss. Am besten einen, wo man sich sicher ist, dass niemand aus dem eigenen Umfeld dort einkaufen geht.

In diesem Fall hab ich oft “Glück”. Nachdem ich in einer größeren Stadt arbeite, kann ich mir meistens dort irgendeinen anonymen Discounter aussuchen und meine Geschenke am Heimweg mitnehmen.

Der Einkauf selbst ist eine Kommandosache. Selten brauche ich mehr als 10 Minuten dafür (abhängig von der Kassaschlange). Einen Einkaufszettel gibt es nicht. Es wird grundsätzlich immer ein Mix aus Süßigkeiten und sauren Snacks gekauft. Alle Speisen haben eines gemeinsam: Sie benötigen keine aufwändige Zubereitung und beinhalten genügend Kohlenhydrate und Fett.

In Spitzenzeiten kommen solche Einkäufe mehrmals pro Woche vor. Bei 20-30 Euro für so einen bunt gemischten Einkaufskorb kann man sich ausrechnen, dass meine Essstörung nicht unbedingt günstig ist. Dazu kommen dann ja auch noch zusätzliche Ausgaben bei den weit verbreiteten Fastfood-Ketten. Die eine, wo der Burger König ist, hat sogar in der Corona Zeit in Wels komplett umgebaut und ein neues stylisches Innenleben bekommen. Nicht zuletzt mein Verdienst.

Apropos Innenleben. Bei den Fastfood Märkten bekomme ich eigentlich nie viel vom Innenleben mit. Der Einkauf findet fast ausschließlich im DriveIn statt. Man will ja schließlich nicht gesehen werden.

Ein Beispiel für einen Einkauf im Fastfood Laden mit den goldenen Bögen:

Besonders Beachtenswert: Das Coke Zero um Kalorien zu sparen 🙂

Nach dem Verzehr der Lebensmittelmassen geht es mir zwangsläufig schlecht. Betäubt liegt man auf der Couch oder im Bett und fragt sich, warum man das alles gemacht hat. Für die kurze Zeit der Einnahme war es ein gutes Gefühl. Man hatte Zeit für sich und hat dem Kopf scheinbar etwas Gutes getan.

Die darauffolgenden Stunden mit Bauchschmerzen, Blähungen, Schlafstörungen und einem komplett verkaterten Morgen danach beweisen eigentlich, dass es keine gute Sache ist. Und dennoch passiert es immer und immer wieder.

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